Vive la Corse – unterwegs auf dem GR20

Vive la Corse – unterwegs auf dem GR20

Ein letzter Blick zurück auf den Monte d’Oro, dann steigen wir in Tattone in den Zug zurück nach Bastia. 11 Tage zuvor sind wir in Calenzana aufgebrochen. Hinter uns liegen 110 km und ca. 8000 Höhenmeter auf dem GR20, bei viel Sonne und sternenklaren Nächten. Über steile Hänge, vorbei an bizzaren Felsformationen, einladenden Badegumpen und zahlreichen Bergeries (mit sehr leckerem Käse), führte uns der Nordteil des GR20 durch die Berge Korsikas schießlich bis nach Tattone.
Unterwegs trafen wir neben Eidechsen, Wildschweinen und diebischen Raben auf Mitwanderer mit Rucksackgrößen aller Art. Unsere 20kg Rucksäcke gehörten definitiv zur oberen Gewichtsklasse. Mit jeweils 6 kg weniger Essen, leeren Sonnencremetuben und 2 Liter weniger Wasser fühlen sich unsere Rucksäcke jetzt am Ende erstaunlich leicht an. Zu Anfang waren wir froh über jeden gegessenen Riegel, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an das Gewicht auf dem Rücken.
In den meisten Hütte und Bergerien, wo man übernachten kann, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles was der Hubschrauber nicht hochgefolgen hat, wird noch mit Maultieren und Eseln gebracht. Eine Straßenanbindung gibt es in der Regel nicht. Dafür weht überall stolz die korsische Flagge. Doch mehr als etwas kühles zum Trinken, Schatten und eine kalte Dusche braucht es auch nicht nach einem langen Wandertag. Wenn nicht die Gefahr bestand den Schlafsack mit hunderten von Ameisen zu teilen, schliefen wir sowieso im 1000 Sterne Hotel unter freiem Himmel. Nach Sonnenuntergang wurde es sehr schnell still rund um die Hütten. Als der Wecker morgens um halb fünf klingelte, wurden neben uns schon fleißig Zelte abgebaut und Rucksäcke gepackt. Jeder versuchte die kühlen Morgenstunden so gut wie möglich zu nutzen. Auch wir sind immer früh gestartet und haben erst in den ersten Sonnenstrahlen des Tages unseren Griesbrei gefrühstückt. Tagsüber brannte selbst auf 2000 Metern die Sonne erbarmungslos vom Himmel. Jede Badegumpe war eine willkommene Abkühlung. Auch wenn die Erfrischung meist nur kurz anhielt. In unseren T-Shirts hängt jetzt noch der Staub und der Schweiß der letzten Wandertage. Die wieder sauber zu kriegen, wird eine Herausforderung für die Waschmachine zu Hause!

 

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